340-jähriges Dokument kehrt nach Frutigen zurück

Im Jahr 1440 trat Frutigen zu Bern und durfte die alten Rechte behalten. 1648 wurden die oftmals nur mündlich überlieferten Regelungen schriftlich festgehalten. 1684 schrieb diese Gilgian Schmid als wunderbares Dokument ab. Dieses Original fand den Weg nach Frutigen zurück.

Das Original des «Landrecht von Frutigen» ist verschollen; es sind aber fünf Abschriften bekannt. Eine davon liegt im Staatsarchiv Bern, eine im Dorfarchiv Adelboden, von zweien sind die gegenwärtigen Besitzer nicht bekannt, die älteste Abschrift aus dem Jahr 1684 kam vor über hundert Jahre in den Besitz von Nationalrat und Grossrat Arnold Gottlieb Bühler (1855-1937); seither wurde es innerhalb der Familie Bühler weitergegeben. Es ist ein handgeschriebenes Buch von 85 Seiten. Ulrich Bühler, ein Urenkel von Arnold Gottlieb Bühler, hat dieses äusserst wertvolle Dokument letzthin der Kulturgutstiftung Frutigen geschenkt und damit dafür gesorgt, dass das «Landrecht» wieder ins Frutigland kommt.

Der Ausschnitt aus dem Original zeigt die künstlerisch wunderbar gestaltete Abschrift.

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Ehrenmitglied Urs Gilgien

1995 – zwei Jahre nach der Gründung der Kulturgutstiftung Frutigland – trat Urs Gilgien dem Stiftungsrat bei. In diesen seither 28 Jahren hat er lange Zeit als Vizepräsident die Stiftung an vorderster Front mitgeprägt. Vor allem kümmerte er sich um den Nachlass unserer Mundartdichterin Maria Lauber. Doch auch sein sonstiger Einsatz trug zum guten Gedeihen der Kulturgutstiftung bei.

Urs Gilgien bei der Arbeit.

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Neues Buch: «Dorfbrand Frutigen 1827 und Wiederaufbau»

Unser Dorfchronist Hans Egli verweilt wieder tagelang in Archiven und erforscht den Ablauf des verheerenden Dorfbrandes von 1827 und wie das Dorf danach wieder aufgebaut wurde. Seine Ergebnisse verfasst er zu einem Buch, das wir verlegen dürfen. Die Erscheinung wird frühestens Ende 2024 erfolgen.

Unser Archiv erfährt eine Auffrischung

Seit Jahren dürfen wir Gastrecht im «Bunker» des Amtshauses in Frutigen geniessen. Unser Bestand an Dokumenten wird immer grösser und die Regale sind überfüllt. Die beiden Archivare Bernhard Lengacher und Res Lehmann sind mit viel Elan daran, alles neu zu registrieren und einzuordnen. Dazu bauen sie neue Regale und erfassen sämtliche Unterlagen digital für einen raschen Zugriff. Das bedeutet viel Fronarbeit in der Unterwelt.

Res Lehmann und Bernhard Lengacher im Archiv

Das Zündhölzlimuseum Frutigland

Unser Museum in der ehemaligen «Zündhölzlere» in Kanderbrück erfreut sich grosser Beliebtheit. 2023 durften wir 26 Gruppen und an 7 Tagen der offenen Tür zahlreiche Einzelpersonen durch das Museum führen. Bei Klassentreffen, Vereinsausflügen, Familienzusammenkünften und vielen anderen Gelegenheiten ist ein Besuch jeweils ein besonderes Erlebnis und wir bekommen viele Komplimente für den Blick zurück auf die einst sehr wichtige Industrie im Frutigland.

Weitere Informationen gibt es hier

Kontakt: Per Mail unter info@kulturgutstiftung.ch oder bei

  • Ruedi Egli Tel. 33 671 16 34
  • Hans Egli Tel. 033 671 01 55
  • Arthur Grossen Tel. 033 671 35 18
  • Ruedi Sarbach Tel. 033 671 11 08

Fundstück: Tuchpresse von 1827

Das Frutigtuch war einst ein weitherum beliebter Stoff und war als Heimarbeit im Frutigland eine wichtige Einnahmequelle. In der Walchi (Käsereigässli 6) überlebte eine Tuchpresse aus 1827 bis heute. Wir hatten schon lange ein Auge auf dieses Kulturgut geworfen und die Besitzerfamilie sicherte uns eine Übergabe zu. Beim anstehenden Umbau war es so weit und die Besitzerfamilie Hartmann schenkte uns die antike Presse und übernimmt auch noch die Transportkosten. Fachleute demontierten mit viel Muskelkraft das Ungetüm und zügelten es in unsere Ausstellung im alten Spritzenhaus. Defekte Teile ersetzte Schreiner Hansueli Josi. Jetzt muss es nur noch zusammengebaut werden.

 

 

 

 

 

Neuausgabe des Films «Wundersames Kiental»

Albert Landtwing, Feriengast im Kiental, drehte in den 1950-er Jahren einen Farbfilm über das Leben im beschaulichen und abgeschiedenen Kiental. Seinen Film zeigte er in den darauffolgenden Jahren an verschiedenen Orten.

Nach seinem Tod brachte seine Gattin die Originalversion zurück ins Dorf Kiental und übergab sie dem damaligen Wirt des Hotel Bären. 2021 schenkten Andreas Suter und Barbara Steiner-Suter die Filmrollen der Kulturgutstiftung Frutigland.

Christina Zurbrügg, aufgewachsen in Kiental, lebt heute als Musikerin, Autorin und Filmemacherin in Wien. Sie komponierte passende Musik und schrieb Texte zu Landtwings stummen Originalaufnahmen. Gemeinsam mit Michael Hudecek entstand so eine Neufassung, der mit Poesie und Humor von Erinnerung und Jetzt erzählt.

Die Premiere des neuen Films wird anfangs 2024 stattfinden und kommt als DVD und USB-Stick in den Handel.

Mundartgedichte

Zwei Texte aus dem kommentierten Gedichtband «Maria Lauber – Gedichte in Frutiger Mundart», erschienen 2023. Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf diese Ausgabe.

  • «Geleitsätze zu Maria Laubers Gedichtwerk» von Rainer Stöckli (Download PDF) – Der Autor Stöckli wirft einen kritisch-erhellenden Blick auf Form und Motivik ihrer Lyrik und im dritten Teil ordnet er die Beachtung und Bedeutung in der neueren Mundartliteratur ein. Dieser Abschnitt fehlt in der Buchausgabe.
  • «Werden und Wesen der Lyrik Maria Laubers» von Erich Blatter (Download PDF) – Der Biograf Blatter zeigt das enge Zusammenwirken der verschiedenen   Lebensstationen der Dichterin mit ihrer Gedichten. In einem Brief erklärt die Dichterin: «Meine Gedichte sind zugleich meine Tagebücher.»

Maria Lauber im Mittelpunkt: Neues Buch und neue CD

Am 4. Juli 2023 jährt sich der 50. Todestag von Maria Lauber. Zu ihrem Gedenken gibt die Kulturgutstiftung einen Gedichtband und eine CD heraus und organisiert ein Maria-Lauber-Abend.

Maria-Lauber-Abend mit Vernissage

Freitag, 23. Juni, 20 Uhr im Kirchgemeindehaus Frutigen

Programm:

  • Der erweitere Kirchenchor Frutigen singt vertonte Gedichte von Maria Lauber
  • Trummer & Nadja Stoller präsentieren Songs mit Texten von Maria Lauber
  • Silvia Zurbrügg und Andreas Wäfler lesen Gedichte von Maria Lauber
  • Vernissage des neuen Buches «Gedichte in Frutiger Mundart»
  • Vorstellung der neuen CD «Ganz oni Troscht ischt nie ghi Tag»

Verkauf von Büchern und CDs. Kollekte


Zweite Vernissage und Konzert in Bern

Samstag, 1. Juli, 17 Uhr, Schloss Holligen, Holligenstrasse 44, Bern

Programm:

  • 17 Uhr: Vernissage Buch «Gedichte in Frutiger Mundart» von Maria Lauber mit Urs Gilgien, Andreas Wäfler, Barbara Traber und Vokalensemble Ardent.
  • Buchverkauf
  • Eintritt frei, Kollekte
  • Barbetrieb
  • Infos unter diesem Link
  • 19 Uhr: Konzert mit Trummer & Nadja Stoller
  • Barbetrieb
  • Infos/Tickets unter diesem Link

Das neue Buch: «Gedichte in Frutiger Mundart»

Die Kulturgutstiftung Frutigland legt im Rahmen ihrer neuen kommentierten Werkausgabe einen weiteren Band «Gedichte in Frutiger Mundart» vor. Hierin finden sich 116 ausgewählte Gedichte, die dem Band 1 der «Gesammelten Werke» Maria Laubers von 1965 entnommen sind. Zusätzliche verfasste Texte vermitteln Informationen und Hintergründe zur Person und Lyrik der Dichterin und werden durch die CD mit Gedichtvertonungen und Lesungen, auch mit Maria Laubers Stimme, ergänzt. Die von Paul Freiburghaus für den 1965-er Gedichtband angefertigten Illustrationen durften wir wiederverwenden.

Die wesentlichen Beiträge zum Buch verfasste Erich Blatter. In seinem umfassenden Essay «Werden und Wesen der Lyrik Maria Laubers» zeigt er als ihr Biograph das enge Zusammenwirken der Lebenssituationen der Dichterin mit ihren Gedichten. Seine «Anmerkungen zu den Gedichten» geben sachlich weiterführende Auskünfte über die einzelnen Gedichte. Als Dialektologe gibt er sein grosses Wissen zur Mundart-Schreibweise, zu Aussprache und Eigenart des Frutigdeutschen weiter.

Des Weiteren hat Barbara Traber in ihrem Aufsatz überraschende Gemeinsamkeiten zwischen Maria Lauber, der Lehrerin im abgelegenen Bergtal und Hannah Arendt, der weltgewandten Philosophin gefunden. – Rainer Stöckli wiederum wirft in seinen «Geleitsätzen» einen kritisch-erhellenden Blick auf Form, Motivik und Aufnahme der Lauber’schen Lyrik, während sich schliesslich sechs Schriftstellerinnen und Schriftsteller der Herausforderung stellten, das frutigdeutsche Gedicht «Schnyje» in andere Sprachen und Dialekte zu übertragen. In zwei Kurztexten berichten Christoph Trummer und Nadja Stoller über ihre Beziehung zur Mundart, was sie bewegt, «Heimatliches» zu singen und über ihre Erfahrungen bei ihren Konzerten. Von ihnen ist auch die dem Buch beigelegte CD gestaltet worden.

Bezug des Buches «Gedichte in Frutiger Mundart» inkl. CD am Maria-Lauber-Abend oder im Kiosk der Kulturstiftung. Preis Fr 39.–


Die neue CD: «Ganz oni Troscht ischt nie ghi Tag»

Ganz oni Troscht ischt nie ghi Tag. Diese Verszeile Maria Laubers – eine zuversichtliche Altersweisheit – ist der Titel einer Radiosendung aus dem Jahre 1982. Mit der Erlaubnis von SRG dürfen wir die berührende Sendung über Leben und Werk Maria Laubers als CD herausgeben.

Behutsam nähert sich die Hörfolge der Persönlichkeit Maria Laubers und ihrem Werk mit dem Gedicht «Chumm hiim» und mit dem Besuch im Geburtshaus der Dichterin an Prasten bei Frutigen. Ganz besonderes Gewicht erhalten hierbei Auszüge von Briefen, die Maria Lauber in ihren letzten zehn Lebensjahren an ihre vertraute Freundin, einer jüngeren Kollegin im Oberaargau, schrieb. In diesen Selbstzeugnissen äussert sich die Autorin sehr persönlich über ihr inneres Bewegtsein, über Freud und Leid, Fernweh und Lengizyti, Natur und Glauben. In den bislang unveröffentlichten Briefen lernen wir die Schriftstellerin Maria Lauber auch als begabte, mitteilsame und geistreiche Briefschreiberin kennen.

Die Sendung würdigt eine erfahrene, höchst sensible und differenzierte Frau, die aus ihrem oft leidgeprüften Leben letztlich die hoffnungsfrohe Bilanz zieht: «Oni Troscht ischt nie ghi Tag». (Verszeile aus dem Gedicht «Troscht».)

Bezug der CD am Maria-Lauber-Abend oder im Kiosk der Kulturgutstiftung. Preis Fr. 20.–

Archivierung läuft auf Hochtouren

Der Nachlass von Fritz Bach ist bald fein säuberlich archiviert. Das ist eine riesige Arbeit im stillen Kämmerlein und ist äusserst wertvoll. Was nützen uns die gesammelten Dokumente, wenn sie nicht ordentlich abgelegt und leicht zu finden sind? Vielen Dank an Bernhard Lengacher und seinen Helfer Res Lehmann.