Beschreibung
Albert Landtwing, Feriengast im Kiental, drehte in den 1950er Jahren einen 16-mm-Farbfilm über das Leben im beschaulichen und abgeschiedenen Kiental. Seinen Film «Wundersames Kiental» – in der Originalfassung mit einer Spieldauer von fast 100 Minuten – zeigte er in den darauffolgenden Jahren bei Vorführungen in verschiedenen Orten.
«Der sehenswerte Film schildert in wohlgelungenen Sequenzen das Kiental, wie es leibt und lebt, dominiert von den Silbergipfeln der Blümlisalpgruppe. Nicht nur die Menschen (bei der harten Arbeit, beim frohen Fest, bei besinnlicher Bergpredigt, Taufe, Hochzeit und Beerdigung…), sondern auch die Tiere und die herrliche Landschaft (mit stiebenden Wasserfällen, Firnen und Schroffen, wusste Landtwing in fesselnden Bildern auf den schmalen Zelluloidstreifen zu bannen. […] Originell finden wir die Idee, die Zwischentitel durch ein munteres Kientaler Kind mit Kreide auf eine Schultafel schreiben zu lassen.» Der Bund, 22. Januar 1956
Nach seinem Tod brachte seine Gattin die Originalversion zurück ins Dorf Kiental und übergab sie dem damaligen Wirt des Hotel Bären. Dessen Sohn Andreas Suter gab die zwei Filmrollen im Jahr 2000 an seine ehemalige Nachbarin Christina Zurbrügg weiter. 2021 schenkten Andreas Suter und Barbara Steiner-Suter die Filmrollen der Kulturgutstiftung Frutigland. Heute befinden sie sich im Lichtspiel/Kinemathek Bern.
Christina Zurbrügg, aufgewachsen in Kiental, lebt heute als Musikerin, Autorin und Filmemacherin in Wien. Sie komponierte die Musik und schrieb Texte zu Landtwings stummen Originalaufnahmen. Gemeinsam mit Michael Hudecek entstand so dieser Found-Footage-Essayfilm, der mit Poesie und Humor von Erinnerung und Jetzt erzählt. Ein wunderbares Zeitdokument aus dem Kiental.
Abspielversionen: deutsch, mit oder ohne englische Untertitel. Spieldauer: 52 Minuten. DVD oder USB-Stick: «Wundersames Kiental». Kosten Fr. 25.– (ohne Versand).
Die Vernissage findet am Samstag, 28. September 2024, um 20 Uhr im Kirchgemeindehaus Reichenbach statt.