Fundstück: Tuchpresse von 1827

Das Frutigtuch war einst ein weitherum beliebter Stoff und war als Heimarbeit im Frutigland eine wichtige Einnahmequelle. In der Walchi (Käsereigässli 6) überlebte eine Tuchpresse aus 1827 bis heute. Wir hatten schon lange ein Auge auf dieses Kulturgut geworfen und die Besitzerfamilie sicherte uns eine Übergabe zu. Beim anstehenden Umbau war es so weit und die Besitzerfamilie Hartmann schenkte uns die antike Presse und übernimmt auch noch die Transportkosten. Fachleute demontierten mit viel Muskelkraft das Ungetüm und zügelten es in unsere Ausstellung im alten Spritzenhaus. Defekte Teile ersetzte Schreiner Hansueli Josi. Jetzt muss es nur noch zusammengebaut werden.

 

 

 

 

 

Maria Lauber im Mittelpunkt: Neues Buch und neue CD

Am 4. Juli 2023 jährt sich der 50. Todestag von Maria Lauber. Zu ihrem Gedenken gibt die Kulturgutstiftung einen Gedichtband und eine CD heraus und organisiert ein Maria-Lauber-Abend.

Maria-Lauber-Abend mit Vernissage

Freitag, 23. Juni, 20 Uhr im Kirchgemeindehaus Frutigen

Programm:

  • Der erweitere Kirchenchor Frutigen singt vertonte Gedichte von Maria Lauber
  • Trummer & Nadja Stoller präsentieren Songs mit Texten von Maria Lauber
  • Silvia Zurbrügg und Andreas Wäfler lesen Gedichte von Maria Lauber
  • Vernissage des neuen Buches «Gedichte in Frutiger Mundart»
  • Vorstellung der neuen CD «Ganz oni Troscht ischt nie ghi Tag»

Verkauf von Büchern und CDs. Kollekte


Zweite Vernissage und Konzert in Bern

Samstag, 1. Juli, 17 Uhr, Schloss Holligen, Holligenstrasse 44, Bern

Programm:

  • 17 Uhr: Vernissage Buch «Gedichte in Frutiger Mundart» von Maria Lauber mit Urs Gilgien, Andreas Wäfler, Barbara Traber und Vokalensemble Ardent.
  • Buchverkauf
  • Eintritt frei, Kollekte
  • Barbetrieb
  • Infos unter diesem Link
  • 19 Uhr: Konzert mit Trummer & Nadja Stoller
  • Barbetrieb
  • Infos/Tickets unter diesem Link

Das neue Buch: «Gedichte in Frutiger Mundart»

Die Kulturgutstiftung Frutigland legt im Rahmen ihrer neuen kommentierten Werkausgabe einen weiteren Band «Gedichte in Frutiger Mundart» vor. Hierin finden sich 116 ausgewählte Gedichte, die dem Band 1 der «Gesammelten Werke» Maria Laubers von 1965 entnommen sind. Zusätzliche verfasste Texte vermitteln Informationen und Hintergründe zur Person und Lyrik der Dichterin und werden durch die CD mit Gedichtvertonungen und Lesungen, auch mit Maria Laubers Stimme, ergänzt. Die von Paul Freiburghaus für den 1965-er Gedichtband angefertigten Illustrationen durften wir wiederverwenden.

Die wesentlichen Beiträge zum Buch verfasste Erich Blatter. In seinem umfassenden Essay «Werden und Wesen der Lyrik Maria Laubers» zeigt er als ihr Biograph das enge Zusammenwirken der Lebenssituationen der Dichterin mit ihren Gedichten. Seine «Anmerkungen zu den Gedichten» geben sachlich weiterführende Auskünfte über die einzelnen Gedichte. Als Dialektologe gibt er sein grosses Wissen zur Mundart-Schreibweise, zu Aussprache und Eigenart des Frutigdeutschen weiter.

Des Weiteren hat Barbara Traber in ihrem Aufsatz überraschende Gemeinsamkeiten zwischen Maria Lauber, der Lehrerin im abgelegenen Bergtal und Hannah Arendt, der weltgewandten Philosophin gefunden. – Rainer Stöckli wiederum wirft in seinen «Geleitsätzen» einen kritisch-erhellenden Blick auf Form, Motivik und Aufnahme der Lauber’schen Lyrik, während sich schliesslich sechs Schriftstellerinnen und Schriftsteller der Herausforderung stellten, das frutigdeutsche Gedicht «Schnyje» in andere Sprachen und Dialekte zu übertragen. In zwei Kurztexten berichten Christoph Trummer und Nadja Stoller über ihre Beziehung zur Mundart, was sie bewegt, «Heimatliches» zu singen und über ihre Erfahrungen bei ihren Konzerten. Von ihnen ist auch die dem Buch beigelegte CD gestaltet worden.

Bezug des Buches «Gedichte in Frutiger Mundart» inkl. CD am Maria-Lauber-Abend oder im Kiosk der Kulturstiftung. Preis Fr 39.–


Die neue CD: «Ganz oni Troscht ischt nie ghi Tag»

Ganz oni Troscht ischt nie ghi Tag. Diese Verszeile Maria Laubers – eine zuversichtliche Altersweisheit – ist der Titel einer Radiosendung aus dem Jahre 1982. Mit der Erlaubnis von SRG dürfen wir die berührende Sendung über Leben und Werk Maria Laubers als CD herausgeben.

Behutsam nähert sich die Hörfolge der Persönlichkeit Maria Laubers und ihrem Werk mit dem Gedicht «Chumm hiim» und mit dem Besuch im Geburtshaus der Dichterin an Prasten bei Frutigen. Ganz besonderes Gewicht erhalten hierbei Auszüge von Briefen, die Maria Lauber in ihren letzten zehn Lebensjahren an ihre vertraute Freundin, einer jüngeren Kollegin im Oberaargau, schrieb. In diesen Selbstzeugnissen äussert sich die Autorin sehr persönlich über ihr inneres Bewegtsein, über Freud und Leid, Fernweh und Lengizyti, Natur und Glauben. In den bislang unveröffentlichten Briefen lernen wir die Schriftstellerin Maria Lauber auch als begabte, mitteilsame und geistreiche Briefschreiberin kennen.

Die Sendung würdigt eine erfahrene, höchst sensible und differenzierte Frau, die aus ihrem oft leidgeprüften Leben letztlich die hoffnungsfrohe Bilanz zieht: «Oni Troscht ischt nie ghi Tag». (Verszeile aus dem Gedicht «Troscht».)

Bezug der CD am Maria-Lauber-Abend oder im Kiosk der Kulturgutstiftung. Preis Fr. 20.–

Archivierung läuft auf Hochtouren

Der Nachlass von Fritz Bach ist bald fein säuberlich archiviert. Das ist eine riesige Arbeit im stillen Kämmerlein und ist äusserst wertvoll. Was nützen uns die gesammelten Dokumente, wenn sie nicht ordentlich abgelegt und leicht zu finden sind? Vielen Dank an Bernhard Lengacher und seinen Helfer Res Lehmann.

Öffnungszeiten des Zündhölzlimuseums

Grabstein von Maria Lauber an neuem Standort

Im Rahmen des neuen Zugangs zur Kirche Frutigen musste der Grabstein von Maria Lauber versetzt werden. Uns gefällt der neue Standort. Der uns unbekannten Person, die ab und zu mit einer Blume den Gedenkstein schmückt oder eine Kerze anzündet, danken wir herzlich.

Das Buch «Tellenburg» ist am Frutigmärit erhältlich

Die beiden Autoren Hans Egli und Peter Fries haben tolle Arbeiten geleistet und ihre Texte und Illustrationen rechtzeitige fertiggestellt.

Ruedi Egli lieferte noch Fotos dazu und gestaltete das Buch. In der Druckerei Egger AG wird es momentan produziert.

Peter Fries hat nach alten Plänen, Beschreibungen und Fotos ein Modell der Tellenburg gestaltet, wie sie vor dem Brand ausgesehen hat. Fotos von diesem eindrücklichen Modell illustrieren das Buch.

Aus dem Inhalt: Errichtung und frühe Geschichte • Der Name «Tellenburg» • Der ursprüngliche Bau • Ausbau und Unterhalt im Laufe der Jahrhunderte • Im Inneren des Schlosses • Ein Rundgang um das Schloss • Die Schlossgüter • Die Kastellane auf Schloss Tellenburg • Die Tellenburg als Armenhaus • Der Brand der Tellenburg • Der Zerfall der Ruine und ihre Rettung • Der Bau des Modells • Die Gespräche Oskar Webers mit Zeitzeugen.

Ein sehr eindrückliches Thema sind auch die Beschreibung der Gefängnisse, der ausgesprochenen Strafen, der Folterungen und das Drumherum einer Hinrichtung am Galgen. Die Schilderung eines ehemaligen Zöglings im Armenhaus bringt viel Unglaubliches an den Tag.

Erstmals ist das Buch erhältlich am 28. Oktober am Frutigmärit-Stand der «Burgfreunde Tellenburg» und ab diesem Datum auch im Buchhandel und auf kulturgutstiftung.ch/kiosk

Format A4, Umfang 88 Seiten, Kosten Fr. 30.–.

Umfangreiche Archivarbeiten im Gang

Seit dem letzten Jahr betreuen Bernhard Lengacher und Res Lehmann unser Archiv. Sie haben damit begonnen, die sich im Archiv befindlichen Dokumente und Gegenstände nach und nach zu sichten und in einem elektronischen Inventar zu erfassen. Parallel dazu werden die Ablageorte bezeichnet und beschriftet und die Archivalien in geeigneten Materialien abgelegt und gelagert, um Beschädigungen und Zersetzung vorzubeugen.

In einer ersten Phase wurden rund 650 Filme des bekannten Frutigtaler Fotografen Hans Lörtscher im 16mm-Format aus den frühen 1950er bis späten 1970er Jahre gesichtet und im elektronischen Inventar erfasst. Die Filme beinhalten mehrheitlich Aufnahmen zur Alpwirtschaft und zu Flora und Fauna im Frutigland.

Es finden sich aber auch etliche besondere Szenen aus vergangenen Zeiten zu weiteren Themen: • Sport (Skirennen und Skischanzen und Langlauf in Adelboden und Kandersteg, Autorennen Mitholz-Kandersteg, Velorennen Tour-de-Suisse, Schwingfeste) • Verkehr (Eisenbahnviadukt, Straßen Szenen, Luftseilbahnen, Sesselbahnen, Helikopter) • Handwerk (Zimmermann, Schiefertafelherstellung) ) • Persönlichkeiten (Feldmarschall Bernard L. Montgomery, Ueli Schmid, Fritz Greber, Rudolf Mani, Hans Knecht, Johann Ryter).

Die Erfassung und Dokumentation des restlichen Archivguts werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Zündhölzlimuseum Frutigland

Das Museum ist seit Anfangs Oktober im Winterschlaf. Einige wenige Besuche sind noch gebucht. Das Museum kann nicht beheizt werden und daher im Winter eher nicht besucherfreundlich.

Die Saison lief mit 27 Führungen von Gruppen und den Gästen an den offenen Samstagen erfreulich. Die Führerin und die fünf Führer hoffen, auch in der nächsten Saison viele interessanten Begegnungen zu erleben. Besonders dankbar sind Besuche von Schulklassen. Viele Klassen hatten sich schon vor dem Besuch im Unterricht mit den Zündhölzli befasst und die Fragen waren entsprechen lebhaft. Am letzten offenen Samstag kam eine Frau sogar extra aus Zürich angereist. Sie war begeistert!

Neuausgabe der Gedichte von Maria Lauber

Zum 50. Todestag der Dichterin Maria Lauber erscheinen 116 längst vergriffene Mundartgedichte als vierter Band ihrer kommentierten Werke. Verschiedene Texte vermitteln Informationen und Hintergründe zur Person und Lyrik Maria Laubers.

Erich Blatter verfasste, nebst anderen wesentlichen Beiträgen (Schreibweise, Aussprache und Eigenart des Frutigdeutschen) den Essay «Werden und Wesen der Lyrik Maria Laubers» und zeigt das enge Zusammenwirken ihrer Lebenssituation und den Gedichten und zitiert aufschlussreiche Briefstellen aus ihrer breiten Korrespondenz. Wie klingt das frutigdeutsche Gedicht «Schnyje»in andern Dialekten und Mundarten?

Diese Herausforderungen nahmen sechs Schriftsteller/innen mit ihren Fassungen im Buch auf. Barbara Traber fand überraschende Gemeinsamkeiten zwischen der Lehrerin im Bergtal und der weltgewandten Philosophin Hannah Arendt: Die Muttersprache und die Lyrik gaben den beiden unterschiedlichen Frauen einen wichtigen Halt im Leben. Die Mundartpoesie regte auch verschiedene Musiker/innen an, bis heute kennen wir über 80 Gedichtvertonungen.

Seit über 10 Jahren treten Christoph Trummer und Nadja Stoller mit ihren Lauber-Liedern erfolgreich in der ganzen Schweiz auf. Sie berichten über ihre Beziehung zur Mundart, was sie bewegt «Heimatliches «zu singen und über ihre Erfahrungen bei den Konzerten. Sie gestalteten auch die dem Buch beiliegenden CD mit Lesungen und Musik.

Das Buch mit der CD erscheint im Juni 2023.

Ausstellung Kunstmaler Marcel Kunz im Spital Frutigen

Als kleine Ehrung des leider verstorbenen Frutiger Künstlers Marcel Kunz hat Urs Gilgien zusammen mit Steffi Kunz eine Auswahl von Bildern ausgestellt. Sie zeigen das vielseitige Schaffen von Marcel Kunz in Bleistift, Aquarellen und Lithografien. Die Ausstellung dauert noch bis Ende November 2022.